Die Lagerstätte - Ein Geschenk der Natur
Die Lagerstätte liegt im sogenannten Beienroder Oberkreidebecken in Ostniedersachsen nahe Königslutter. Das Becken ist entwicklungsgeschichtlich eng verknüpft mit salztektonischen Aktivitäten, die zur Bildung eines pilzartigen Salzsattels geführt haben, dem sogenannten Diapir von Beienrode. An dessen Flanke formierte sich ein Becken, das über eine Zeitspanne von vielen Millionen Jahren als Sedimentationsfalle für marine und fluviatile Sedimente diente.
Als sich vor etwa 70 Millionen Jahren das Meer langsam zurückzog und es zu einer allmählichen Verlandung mit Ausbildung einer Küstenlinie kam, setzte ein aus südöstlicher Richtung kommender Fluss im verzweigten Mündungsgebiet seine Fracht ab.
Quarz ist ein sehr hartes Mineral und damit widerstandsfähiger als viele andere Minerale. So ist zu erklären, dass beim rollenden Transport im Flussbett aus dem ursprünglich groben Verwitterungsschutt einer weit im Hinterland befindlichen quarzhaltigen Gesteinsformation hochwertiger Quarzsand mit annähernd runden Körnern entstand.
Da während und auch noch lange Zeit nach der Sedimentation des Quarzsandes ein subtropisches Klima herrschte, verwitterte Kaliumfeldspat, der noch im Quarzsand verblieben war, durch Hydrolyse zu Kaolinit, einem Tonmineral, das heute noch im Schlämmstoff des Rohsandes zu finden ist und im Aufbereitungsprozess ausgewaschen wird.
Der extreme Weißgrad des Sandes wird auf natürliche Lösevorgänge zurückgeführt, an denen wahrscheinlich Huminsäuren beteiligt waren. Dabei wurde Eisen aus dem Sand herausgelöst und weggeführt.
Bei allen technologischen Aufbereitungsschritten handelt es sich um rein physikalische Verfahren, die durch langjährige Forschung und Entwicklung derart optimiert wurden, dass auf den Einsatz von Flotationsreagenzien, Säuren oder anderen chemischen Hilfsmitteln vollständig verzichtet werden kann.
Abgebaute Flächen werden aufwändig rekultiviert. Hier entstehen neue Feuchtbiotope mit einer üppigen Flora und Fauna.